Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007
Umgestaltung des L.-Fritz-Gruber-Platzes
Lageplan
2. Rang
GREENBOX Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
L.- Fritz - Gruber - Platz
Der Name L. Fritz Gruber steht in Köln fĂŒr die Kunst der Fotografie. Der MitbegrĂŒnder der âphotokinaâ war ein bedeutender Sammler und Publizist. Seine Passion waren die âBilder aus Licht und Schattenâ.
Der nach ihm benannte Platz besitzt hervorragende Potentiale fĂŒr einen lebendigen, urbanen Ort inmitten der Innenstadt von Köln. Durch den Neubau des Museums Kolumba des Architekten Peter Zumthor umschlieĂt ein weiteres hochkarĂ€tiges GebĂ€ude den Platz, dessen internationale Besucher das Umfeld deutlich beleben werden.
Das Museum Kolumba ist ein architektonisches Meisterwerk. Ein Haus gebaut aus Stein und Licht. Das âTag- und Nachtmuseumâ Ă€ndert im Wechsel des Lichtes der Sonne kontinuierlich seine innere und Ă€uĂere rĂ€umliche Wirkung.
Die umliegende, denkmalgeschĂŒtzte Bebauung der 20er und 50er Jahre ist mit Ihren geschickten rĂ€umlichen Staffelungen und feingliedrigen Fassaden hochwertiges Beispiel fĂŒr den StĂ€dtebau und die Architektur dieser Zeit.
Konzept
âDer Steinerne Spiegelâ
Unser Entwurf fĂŒr den Platz möchte das Werk und Schaffen des 2005 verstorbenen L. Fritz Gruber thematisch aufgreifen und gestalterisch andeuten. Gleichzeitig soll die einzigartige QualitĂ€t der umliegenden Architektur voll zur Geltung kommen und dem Platz eine klare und unverwechselbare Rahmung geben.
Es ist das Thema von âLicht und Schattenâ, das das Werk des Namensgebers und den âgenius lociâ miteinander verbindet.
Inspiration fĂŒr die Gestaltung des Platzes ist das imaginĂ€re Bild des Lichtspiels auf einer WasserflĂ€che. Durch den Wind leicht bewegt, funkeln und glitzern die Sonnenstrahlen, wechseln Hell und Dunkel je nach Zeit, Himmel und Wetter. Dieses Bild tranformieren wir durch âAbstraktionâ und âRasterungâ in die OberflĂ€chentextur des Platzes: den âSteinernen Spiegelâ.
Eine ruhige FlĂ€che aus Stein, Licht und Schatten, deren Textur sich im Wandel der Tages- und Nachtzeiten subtil verĂ€ndert und âbewegtâ.
Materialien
Die MaterialitĂ€t der PlatzoberflĂ€che entwickeln wir aus den bestehenden OberflĂ€chenbelĂ€gen der Umgebung. Beton ist in der Innenstadt einer der vorwiegenden Baustoffe im Freiraum. Auch unmittelbar an den Platz angrenzend finden sich Betonplatten im Format 40 x 40 cm. Dieses Format greifen wir auf und multiplizieren es zu einer groĂformatigen Platte 40 x 120 cm, deren schlankes Format Eleganz und urbane GroĂzĂŒgigkeit ausstrahlt. Die Platten werden im freien LĂ€uferverband verlegt. Ăhnliche Breitformate finden sich auch in den Fassadenkacheln der umliegenden Bebauung, wie auch in der Fassade des Museums Kolumba.
Farbe und Struktur
Die âbewegteâ OberflĂ€chentextur des Platzes wird durch differenzierte EinfĂ€rbungen und OberflĂ€chenstrukturierungen des Betons erzielt. Durch die variierte Grobheit und Körnung der OberflĂ€chen wird ein kleinteiliges Licht- und Schattenspiel erzeugt, welches den Platz beim Ăberschreiten âschimmerndâ erscheinen lĂ€sst. In den Beton eingeschlossene, unterschiedlich grobe Glas- oder Quarzsplitter erzeugen wechselnde Reflektionen im Sonnenlicht. Die differenzierte Farbgebung und Struktur der Betonplatten wird im Zuge der Detailplanung genau auf die umliegenden Fassaden und das Museum Kolumba abgestimmt.
In den Randbereichen BrĂŒckenstraĂe, HerzogstraĂe, Glockengasse, KolumbastraĂe fĂŒhren wir die bestehenden Pflasterungen des Umfeldes fort. Diese BelĂ€ge bilden den âRahmenâ fĂŒr die eigentliche PlatzflĂ€che, den âSteinernen Spiegelâ. Die eher kleinteiligen Steinformate geben den gröĂeren Betonplatten âHaltâ und âFassungâ. Im erweiterten Umfeld schlagen wir vor, diese Materialien jeweils um den Block weiterzufĂŒhren. Die StraĂen selber sind in Asphalt ausgebildet und bleiben in ihrer Funktion klar ablesbar.
Gedenkplatte L. Fritz Gruber
Eingebettet in den Plattenverband des âSteinernen Spiegelsâ wird eine 40 x 120 cm groĂe Gedenktafel aus Stahl ĂŒber das Leben und Werk des bedeutenden Kölner BĂŒrgers informieren.
Lichtkonzept
Der âSteinerne Spiegelâ soll mit dem Beginn der DĂ€mmerung langsam âerglĂŒhenâ und die tagsĂŒber monolithisch erscheinende, steinerne OberflĂ€che soll sich mit dem Einbruch der Dunkelheit kontinuierlich âauflösenâ. Zu diesem Zweck verwenden wir bei einem Teil der Platten âLichtbetonâ, ein innovatives Material, bei dem Glasfasern im Beton eingeschlossen sind. TagsĂŒber wirkt der Lichtbeton undurchsichtig wie die anderen Betonplatten. Nachts werden die Platten unterleuchtet und âerglĂŒhenâ, dezent und pergamentartig. Ein leichtes âGlimmenâ, also eine glutartiges changieren der LichtintensitĂ€t unterstĂŒtzt die stimmungsvolle, ruhige AtmosphĂ€re des nĂ€chtlichen Platzes.
Lichtakzente setzen die beleuchteten Baumkronen und LichtbĂ€nder im Sockel der Sitzkuben. Die StraĂen und Gehwege werden durch Mastleuchten gemÀà dem Kölner Lichtkonzept fĂŒr die Innenstadt beleuchtet. Der eigentliche Platz soll eher dunkel bleiben, um die Wirkung des âGlĂŒhensâ zur Entfaltung kommen zu lassen.
Möblierung
FĂŒnf Betonkuben âerhebenâ sich im doppelten Plattenformat aus der OberflĂ€che des Platzes und âbewegenâ die Platztextur somit in die dritte Dimension.
Der Name L. Fritz Gruber steht in Köln fĂŒr die Kunst der Fotografie. Der MitbegrĂŒnder der âphotokinaâ war ein bedeutender Sammler und Publizist. Seine Passion waren die âBilder aus Licht und Schattenâ.
Der nach ihm benannte Platz besitzt hervorragende Potentiale fĂŒr einen lebendigen, urbanen Ort inmitten der Innenstadt von Köln. Durch den Neubau des Museums Kolumba des Architekten Peter Zumthor umschlieĂt ein weiteres hochkarĂ€tiges GebĂ€ude den Platz, dessen internationale Besucher das Umfeld deutlich beleben werden.
Das Museum Kolumba ist ein architektonisches Meisterwerk. Ein Haus gebaut aus Stein und Licht. Das âTag- und Nachtmuseumâ Ă€ndert im Wechsel des Lichtes der Sonne kontinuierlich seine innere und Ă€uĂere rĂ€umliche Wirkung.
Die umliegende, denkmalgeschĂŒtzte Bebauung der 20er und 50er Jahre ist mit Ihren geschickten rĂ€umlichen Staffelungen und feingliedrigen Fassaden hochwertiges Beispiel fĂŒr den StĂ€dtebau und die Architektur dieser Zeit.
Konzept
âDer Steinerne Spiegelâ
Unser Entwurf fĂŒr den Platz möchte das Werk und Schaffen des 2005 verstorbenen L. Fritz Gruber thematisch aufgreifen und gestalterisch andeuten. Gleichzeitig soll die einzigartige QualitĂ€t der umliegenden Architektur voll zur Geltung kommen und dem Platz eine klare und unverwechselbare Rahmung geben.
Es ist das Thema von âLicht und Schattenâ, das das Werk des Namensgebers und den âgenius lociâ miteinander verbindet.
Inspiration fĂŒr die Gestaltung des Platzes ist das imaginĂ€re Bild des Lichtspiels auf einer WasserflĂ€che. Durch den Wind leicht bewegt, funkeln und glitzern die Sonnenstrahlen, wechseln Hell und Dunkel je nach Zeit, Himmel und Wetter. Dieses Bild tranformieren wir durch âAbstraktionâ und âRasterungâ in die OberflĂ€chentextur des Platzes: den âSteinernen Spiegelâ.
Eine ruhige FlĂ€che aus Stein, Licht und Schatten, deren Textur sich im Wandel der Tages- und Nachtzeiten subtil verĂ€ndert und âbewegtâ.
Materialien
Die MaterialitĂ€t der PlatzoberflĂ€che entwickeln wir aus den bestehenden OberflĂ€chenbelĂ€gen der Umgebung. Beton ist in der Innenstadt einer der vorwiegenden Baustoffe im Freiraum. Auch unmittelbar an den Platz angrenzend finden sich Betonplatten im Format 40 x 40 cm. Dieses Format greifen wir auf und multiplizieren es zu einer groĂformatigen Platte 40 x 120 cm, deren schlankes Format Eleganz und urbane GroĂzĂŒgigkeit ausstrahlt. Die Platten werden im freien LĂ€uferverband verlegt. Ăhnliche Breitformate finden sich auch in den Fassadenkacheln der umliegenden Bebauung, wie auch in der Fassade des Museums Kolumba.
Farbe und Struktur
Die âbewegteâ OberflĂ€chentextur des Platzes wird durch differenzierte EinfĂ€rbungen und OberflĂ€chenstrukturierungen des Betons erzielt. Durch die variierte Grobheit und Körnung der OberflĂ€chen wird ein kleinteiliges Licht- und Schattenspiel erzeugt, welches den Platz beim Ăberschreiten âschimmerndâ erscheinen lĂ€sst. In den Beton eingeschlossene, unterschiedlich grobe Glas- oder Quarzsplitter erzeugen wechselnde Reflektionen im Sonnenlicht. Die differenzierte Farbgebung und Struktur der Betonplatten wird im Zuge der Detailplanung genau auf die umliegenden Fassaden und das Museum Kolumba abgestimmt.
In den Randbereichen BrĂŒckenstraĂe, HerzogstraĂe, Glockengasse, KolumbastraĂe fĂŒhren wir die bestehenden Pflasterungen des Umfeldes fort. Diese BelĂ€ge bilden den âRahmenâ fĂŒr die eigentliche PlatzflĂ€che, den âSteinernen Spiegelâ. Die eher kleinteiligen Steinformate geben den gröĂeren Betonplatten âHaltâ und âFassungâ. Im erweiterten Umfeld schlagen wir vor, diese Materialien jeweils um den Block weiterzufĂŒhren. Die StraĂen selber sind in Asphalt ausgebildet und bleiben in ihrer Funktion klar ablesbar.
Gedenkplatte L. Fritz Gruber
Eingebettet in den Plattenverband des âSteinernen Spiegelsâ wird eine 40 x 120 cm groĂe Gedenktafel aus Stahl ĂŒber das Leben und Werk des bedeutenden Kölner BĂŒrgers informieren.
Lichtkonzept
Der âSteinerne Spiegelâ soll mit dem Beginn der DĂ€mmerung langsam âerglĂŒhenâ und die tagsĂŒber monolithisch erscheinende, steinerne OberflĂ€che soll sich mit dem Einbruch der Dunkelheit kontinuierlich âauflösenâ. Zu diesem Zweck verwenden wir bei einem Teil der Platten âLichtbetonâ, ein innovatives Material, bei dem Glasfasern im Beton eingeschlossen sind. TagsĂŒber wirkt der Lichtbeton undurchsichtig wie die anderen Betonplatten. Nachts werden die Platten unterleuchtet und âerglĂŒhenâ, dezent und pergamentartig. Ein leichtes âGlimmenâ, also eine glutartiges changieren der LichtintensitĂ€t unterstĂŒtzt die stimmungsvolle, ruhige AtmosphĂ€re des nĂ€chtlichen Platzes.
Lichtakzente setzen die beleuchteten Baumkronen und LichtbĂ€nder im Sockel der Sitzkuben. Die StraĂen und Gehwege werden durch Mastleuchten gemÀà dem Kölner Lichtkonzept fĂŒr die Innenstadt beleuchtet. Der eigentliche Platz soll eher dunkel bleiben, um die Wirkung des âGlĂŒhensâ zur Entfaltung kommen zu lassen.
Möblierung
FĂŒnf Betonkuben âerhebenâ sich im doppelten Plattenformat aus der OberflĂ€che des Platzes und âbewegenâ die Platztextur somit in die dritte Dimension.
Beurteilung durch das Preisgericht
Mit Ă€uĂerster SensibilitĂ€t fĂŒr Ort und Material wird ein ruhiger Stadtplatz entwickelt, der durch eine Streuung von hinterleuchteten Bodensteinen aus dem neuen Material Lichtbeton den Bezug zur Welt der Fotografie und somit zum Namensgeber aufzeigt.
Die Lichtbetonsteine reihen sich in den sonstigen Belag aus sich in Nuancen unterscheidenden Betonplatten aus, welche extra fĂŒr den L.-Fritz-Gruber-Platz angefertigt werden sollen.
Die Bilder der PrĂ€sentation lassen einen sehr harmonischen Ort im Zusammenspiel mit dem BestandsgrĂŒn und der Architektur der umgebenden Bebauung erwarten. Als störend empfunden wird die Positionierung der FahrradstĂ€nder im Osten als Fortsetzung der richtig positionierten Bankreihung an der Nordostecke des Platzes, der PlatzflĂ€che, ohne dass ein geeigneterer alternativer Standort direkt
ins Auge sprÀnge.
Die hoch lobenswerte subtile Herangehensweise an die Platzgestaltung ist gleichzeitig kritisch zu betrachten. Jede Ăberarbeitung des Entwurfs birgt die Gefahr der Störung der groĂen Ruhe und Ordnung des Entwurfs. Sollten sich die Lichtbetonsteine als aufwendig zu warten herausstellen, öftere Fehlfunktionen derselben die Inszenierung stören und/oder unabwendbare Verschmutzungen der Bodenplatten die sensible Nuancierung der Gesamtfarbgestaltung unlesbar machen, besteht die Gefahr, dass das Sensible zum Normalen wird.
Die Lichtbetonsteine reihen sich in den sonstigen Belag aus sich in Nuancen unterscheidenden Betonplatten aus, welche extra fĂŒr den L.-Fritz-Gruber-Platz angefertigt werden sollen.
Die Bilder der PrĂ€sentation lassen einen sehr harmonischen Ort im Zusammenspiel mit dem BestandsgrĂŒn und der Architektur der umgebenden Bebauung erwarten. Als störend empfunden wird die Positionierung der FahrradstĂ€nder im Osten als Fortsetzung der richtig positionierten Bankreihung an der Nordostecke des Platzes, der PlatzflĂ€che, ohne dass ein geeigneterer alternativer Standort direkt
ins Auge sprÀnge.
Die hoch lobenswerte subtile Herangehensweise an die Platzgestaltung ist gleichzeitig kritisch zu betrachten. Jede Ăberarbeitung des Entwurfs birgt die Gefahr der Störung der groĂen Ruhe und Ordnung des Entwurfs. Sollten sich die Lichtbetonsteine als aufwendig zu warten herausstellen, öftere Fehlfunktionen derselben die Inszenierung stören und/oder unabwendbare Verschmutzungen der Bodenplatten die sensible Nuancierung der Gesamtfarbgestaltung unlesbar machen, besteht die Gefahr, dass das Sensible zum Normalen wird.
L.-Fritz-Gruber-Platz
Am Museum Kolumba
L.-Fritz-Gruber-Platz
Nachtimpression
nÀchtlicher Blick aus dem Museum Kolumba